Mittwoch, 29. Oktober 2014

Lange still gewesen

..und doch noch da :)


Es gibt manchmal so Tage bei der Arbeit da höre ich Geschichten und Schicksale, die ich nicht einfach so wegstecken kann. Die mir einfach nahe gehen. Die mich zu Tränen rühren würden, wenn ich in der Therapie nicht neutral und gefasst sein müsste. Dinge, die mich beschäftigen. Die irgendwas in mir auslösen und ich manchmal gar nicht weiß warum es mich so trifft.
Das sind die Tage, an denen der Beruf schwierig ist. An dem ich abends nach Hause komme und mich ins Bett verziehen will, auch wenn ich genau weiß, dass es der falsche Weg ist.
Ich habe lange mit einer Kollegin drüber gesprochen und eigentlich hat sie mir genau das bestätigt, was ich mir schon gedacht habe - das hat man immer. Keine berufliche Erfahrung der Welt kann solche Momente verhindern. Und ich muss sagen, dass möchte ich auch nicht. Auch ich bin nur ein Mensch und kann nicht immer jedes Schicksal aushalten. Nur das musste ich mir erstmal bewusst machen. Dass es auch okay ist, dass mal ein Patient aus dem Zimmer geht und ich einfach kurz weinen muss, um mich danach wieder zu fassen. Dass ich nicht immer optimistisch sein muss gegenüber meinen Patient. Und dass das auf keinen Fall der Anspruch sein darf.
Jeden Tag habe ich das Gefühl, dass ich ein bisschen mehr zu mir als Therapeutin finde. Dass ich mehr weiß, was für eine Haltung ich gegenüber Menschen einnehmen möchte, was ich vermitteln möchte und was meine Art ist mit Menschen zu arbeiten.

Der Beruf macht nicht nur Spaß, weil ich mit Menschen arbeite, sondern auch weil ich mich am laufenden Band dadurch weiter entwickle. Das ist wirklich toll. :)

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