Montag, 15. Dezember 2014

Weihnachten...Emotionen...Beziehungschaos.

Ich weiß momentan nicht wo ich stehe, ich weiß nicht wo hin mit meinen vielen Gefühlen. Ich weiß langsam nicht mehr, ob ich enttäuscht, verletzt, wütend, traurig, gequält von Sehnsucht bin. Ich weiß nicht mehr, was ich fühlen soll.
Es ist irgendwie momentan ständig alles im Wandel.

Noch neun Tage bis Weihnachten. So unwirklich. Ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen. Das Arbeitsleben hat mich aus der Weihnachtszeit rausgerissen. Aber ich freue mich so riesig auf das Wochenende in Leipzig. Auf eine Auszeit von alledem, was meinen Kopf beschäftigt.
Mein erstes Weihnachten ohne meine Familie. Ich freu mich tierisch auf die Feiertage mit M., auf das Kuscheln auf dem Sofa, auf den Christbaum, wie er leuchtet, auf das Weihnachtsessen. Auf all das freue ich mich. Aber es ist auch komisch. Mehr als nur komisch. Meine Familie fehlt mir inzwischen doch schon sehr. Vor allem meine Mama. Der Gedanke, dass sie da nächste Woche alle zusammen sitzen. Unser typisches Weihnachtsessen. Das Beisammen sein. Der Hund am Betteln, das etwas vom Tisch fällt. Das Würfeln um die Geschenke. Die Freude. Dieser Weihnachtszauber, den ich so liebe. All das fehlt mir.
Und dann das Thema Geschenke.. manche Leute fragen mich, was ich mir wünsche und wenn ich ernsthaft darüber nachdenke, habe ich keine Wünsche. Nichts materielles. Ich habe alles was ich möchte. Das, was mir wirklich fehlt, das was ich mir wirklich wünsche, ist mir manche Leute ihre Zeit schenken. Ich möchte einfach nur ein Stück ihrer Zeit. Ich möchte ein "Sag mal, wie geht es dir eigentlich?" "Nein, nicht oberflächlich - ich meine wie geht es dir wirklich? So richtig in dir drin?". Das wünsche ich mir. Lange, tiefsinnige Gespräche und Zeit. Die Zeit zu vergessen und sich im Gespräch zu verlieren.

Ich habe niemals gedacht, dass ich so unter einer Trennung mitleiden kann, die mich nur durch den Freundeskreis betrifft. Für zwei Beziehungspartner gleichzeitig sein, ist glaube ich eine der anstrengensten Sachen, die ich seit langem für Menschen, in meinem Leben getan habe. Ich leide mit ihnen, mit beiden von ihnen, kann sie so gut verstehen und trotzdem hoffe ich, dass sie ihren Weg wieder zueinander finden. Es fühlt sich fast so an, als würde damit auch ein wenig von meinem Halt wegbrechen.

Ich bin so dankbar momentan über meine Säulen im Leben. Über die Menschen, die mir Halt geben. Ich weiß nicht, ob ich ohne ein paar von denen nicht schon zusammen gebrochen wäre.
Ich finde es immer wieder faszinierend wie nah man sich trotz so vieler Kilometer zwischeneinander sein kann.
Und ich kann nicht mal annähernd in Worte fassen, wie sehr ich mich freue M. in ungefähr zwei Wochen mal wieder in den Arm schließen zu können und einfach mal richtig drücken zu können.
Wie sehr ich mich auf die Zeit mit T. freue, die wir immer wieder finden, auch wenn es weniger ist, als gehofft. Wie mein Herz einen kleinen Freudesprung gemacht hat, als J. sagte, dass er nach Weihnachten für eine Nacht herkommen möchte nur um mich mal wieder sehen zu können.

Nehmt euch Zeit für die Menschen, die euch wichtig sind. Zeit ist das Einzige, was wir haben. Erinnerungen, das einzige was bleibt. 

2 Kommentare:

  1. Ich werde dich auch ganz doll vermissen unter dem Weihnachtsbaum :-((( versuche nicht so sehr daran zu denken , aber der Tag kommt ja trotzdem !
    HDGDL Mama

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  2. Woooow - sooo schön von der Seele geschrieben. Der Text hat mich ganz tief drinnen berührt. Hoffe Du hattest trotzdem schöne Weihnachten! Denken an Dich - Chi

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